Am 14.07.2022 fand in Unterbalzheim an der Iller die nächste Gewässerdialog-Veranstaltung zum sehr umfangreichen Projekt der Länder Baden-Württemberg und Bayern „Agile Iller“ statt, das auf über 50 km Gewässerentwicklungsmaßnahmen in Angriff nimmt bzw. noch nehmen will. Dieses Projekt wurde in einem Eingangsreferat erläutert. Anschließend wurde ein gewässerökologisches Gutachten zu diesem Vorhaben erstmals in der Öffentlichkeit vorgestellt, das sich mit den Maßnahmen und v. a. deren Wirkungen in Verbindung mit den notwendigen Abflüssen auseinandergesetzt hat. Anschließend folgte die Vorstellung von zwei umfangreichen Fischaufstiegsanlagen, von denen sich eine gerade im Bau befindet und eine letzte Woche in Betrieb genommen wurde (Kosten 4,5 Mio. €). Abschließend berichtete ein EnBW-Vertreter von den komplexen Planungen zur Herstellung der Durchgängigkeit an der WKA Aitrach, die eine der potenziellen Maßnahmen im Projekt „Agile Iller“ darstellt und voraussichtlich weit über 10 Mio. € kosten wird:

  • „Agile Iller“ – Ein ökologisch ambitioniertes Gemeinschaftsprojekt der Länder Bayern und Baden-Württemberg
    Peter Faigle, Regierungspräsidium Tübingen
  • Ökologische Wirkungen des Maßnahmenprogramms Agile Iller – Planungsoptimierungen und Prognosen mit dem Habitatmodell CASiMiR
    Dr. Matthias Schneider, sje – Ecohydraulic Engineering Gmbh
  • Fischaufstiegsanlagen Ober- und Unterbalzheim – Natur und Technik, eine gute Verbindung für die Fische
    Paul Lehmann, Ingenieurbüro Gebler GmbH
  • Aktuelle Planungen zu Populationsschutz und zur Durchgängigkeit am Wasserkraftwerk Aitrach an der Iller
    Christian Schnabel, EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Den vier Vorträgen schloss sich eine rund einstündige, z. T. sehr engagierte Diskussion über viele Teilaspekte an, bevor sich die Teilnehmer in einer kleinen Exkursion die beiden vorgestellten Fischaufstiegsanlagen vor Ort anschauen konnten. Dies war v. a. dahingehend sehr interessant, dass beide nahezu identisch gebaut werden und eine bereits geflutet war, so dass man auch die hydraulischen Wirkungen der Einbauten sehr gut erkennen konnte.