Klimaänderung und Hochwasserschutz

Gemeinsam mit dem Freistaat Bayern und dem Deutschen Wetterdienst hat das Land Baden-Württemberg bereits 1999 das Projekt KLIWA (Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft) gestartet, dem 2007 auch das Land Rheinland-Pfalz beigetreten ist. In KLIWA wurden sowohl anhand von Beobachtungsdaten bereits eingetretene Klimaänderungen (z. B. Temperaturerhöhungen und Niederschlagsveränderungen) nachgewiesen, als auch über Klimamodelle die Auswirkungen der Klimaänderungen auf die Wasserwirtschaft in Südwestdeutschland untersucht. Die Ergebnisse sind eindeutig. Nach Aussagen der Klimaforscher ist davon auszugehen, dass Hochwasser in Zukunft vornehmlich im Winter häufiger und mit größerer Intensität auftreten werden. Um diesen Veränderungen zu begegnen und die Auswirkungen in zukünftigen Planungen von Hochwasserschutzmaßnahmen zu berücksichtigen, wurde in Baden-Württemberg bereits im Jahr 2005 der Lastfall „Klimaänderung“ verbindlich eingeführt.

Im Rahmen von Hochwasserschutzplanungen ist aufzuzeigen, welche Konsequenzen sich durch den Lastfall auf die Auslegung von Hochwasserschutzmaßnahmen ergeben und welche Mehrkosten dadurch zu erwarten sind. Aufgrund der dann vorliegenden Erkenntnisse soll entschieden werden, inwieweit der Lastfall Klimaänderung bereits in der Planung berücksichtigt wird. Dabei sind auch Möglichkeiten für eine spätere Anpassung in Betracht zu ziehen.

Literaturhinweis: Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LUBW), 2005: Leitfaden zur Festlegung des Bemessungshochwassers für Anlagen des technischen Hochwasserschutzes