Die Maßgabe der EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), bei den Fließgewässern einen „guten ökologischen Zustand“ bzw. bei den stark veränderten und künstlichen Gewässern ein „gutes ökologisches Potenzial“ zu erreichen, primär festgemacht an der ökologischen Durchgängigkeit, kollidiert nicht selten mit dem Vorhandensein von alten Wasserbauten, die aus technikhistorischer und denkmalpflegerischer Sicht bedeutsam und daher schützenswert sind. Zu nennen sind beispielsweise Mühlenwehre, Staumauern von Floßweihern, Ausleitungen für die Bewässerung, Sohlen- und Uferverbauungen. Die WRRL bietet expressis verbis keine Ansätze für eine Konfliktlösung.

Im vierten WBW-Gewässerdialog wurde diese Herausforderung einerseits allgemein thematisiert und es wurde andererseits anhand von Beispielen aus der Praxis aufgezeigt, wie man gemeinsam zu Lösungen kommen kann, die beiden Seiten gerecht werden, wie die beiden Vorträge zeigten:

  • Prof. Dr. Werner Konold, Landespflege Freiburg, Institut für Naturschutzökologie und Landschaftsmanagement, Kirchzarten
    Die kulturelle und technische Prägung unserer Gewässer
  • Dr. Berthold M. Kappus, Regierungspräsidium Karlsruhe, Karlsruhe
    Dr. Michael Hascher, Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Esslingen
    Wasserwirtschaftliche und denkmalpflegerische Aspekte bei Maßnahmen an Gewässern – drei Fälle aus zwei Perspektiven.

Im Anschluss an die Vorträge rundeten eine intensive gemeinsame Diskussion zwischen allen Teilnehmern und den Referenten sowie der fachliche Austausch der Teilnehmer untereinander und mit den Vortragenden beim Umtrunk die Veranstaltung ab.

Aufgrund des anhaltenden Interesses an dieser Veranstaltungsreihe sind bereits weitere Gewässerdialoge mit interessanten Themen in der Planung.